SnoreFree App

Fachinformation

Fachinformation (Information for professionals)

Allgemeine Produktbeschreibung

Die SchnarchFrei App ist ein digitales Trainingsprogramm, das die Muskelstruktur im Mund-Hals-Rachen stärkt und strafft, sodass der obere Atemweg (Rachen-Trakt) während des Schlafs stabilisiert wird und nicht erschlafft und der Atemfluss durchgängig bleibt. Kardinalsymptom für schlafbezogene Atemwegsstörungen sind Schnarchgeräusche sowie Atemaussetzer, die wiederum Folgesymptome wie Tagesmüdigkeit, Vigilanzminderung, Sekundenschlaf, Konzentrationsschwächen, Aufmerksamkeitsdefizite und allgemeine Leistungseinbußen sowie mental-kognitive Ausfälle (Konzentrationsschwäche, Denk- & Merkfähigkeit) zur Folge haben. Mit dem SchnarchFrei Programm wird die Atemsituation im Schlaf verbessert und die Schlafqualität erhöht.

Das SchnarchFrei Trainingsprogramm enthält 48 validierte logopädische Übungen, die dem Patienten in Form von Videos gezeigt und dargestellt werden und ihn bei der Übungsdurchführung anleiten. Jeden Tag erhält der User ein individualisiertes Trainingsprogramm von 4 Übungen zugesandt, das er im Ausmaß von 10-15 Minuten täglich durchführen soll.

Das Training basiert auf wissenschaftlichen Grundlagen und Erkenntnissen: die Wirkung von oropharyngealen Übungen auf Schnarchen, nächtliche Atemwegsobstruktionen und Schlafatmung konnte weltweit schon in mehreren klinischen Studien gezeigt werden. 

Daneben enthält die App wichtige Informationen zu

  • Anatomie und Aufbau des HNO-Traktes
  • Orte der Schnarchentstehung
  • Physiologie des Schlafes, Schlafmedizin
  • Schlafhygiene
  • Schnarchvermeidung
  • allgemeine Tipps & Tricks für gesunden Schlaf.

Außerdem bietet die SchnarchFrei App entspannende Meditationen zur Einschlafhilfe.

Basis des SchnarchFrei Trainings ist die myofunktionelle Therapie aus der Logopädie, die vom Wiener Logopäden Dario Lindes in langjähriger therapeutischer Praxis (seit 2008) an zahlreichen Schnarch- & Schlafapnoe-Patienten entwickelt und erfolgreich angewandt wurde.

Die medizinische Software SchnarchFrei stellt die digitale Umsetzung seines neuartigen logopädischen Therapieansatzes dar. 

Die wissenschaftliche Validität der myofunktionellen Therapie für Schnarch-Patienten konnte im Rahmen der klinischen Bewertung auf der Basis von 10 Artikeln, die zum Teil Metaanalysen der vorhandenen Literatur zum Inhalt haben, belegt werden.

2.2 Medizinische Zweckbestimmung

Die SchnarchFrei App dient der Behandlung der myofunktionellen pharyngealen Insuffizienz (organische Gewebeschwäche im Mund-Hals-Rachen) als Ursache schlafbezogener Atmungsstörungen (Schnarchen/Rhonchopathie, OSAS, UARS) mit einem logopädischen, oropharyngealen Muskeltraining.

Die Software ist geeignet für Patienten ab 18 Jahren.

2.2.1 Indikationen

Schlafbezogene Atemwegsstörungen:

  • Rhonchopathie
  • UARS (upper airway resistance syndrom – Widerstandssyndrom der oberen Atemwege)
  • OSAS (obstruktives Schlafapnoe-Syndrom)

ICD-10

  • R06.5 – Schnarchen (Rhonchopathie)
  • R06.83 (ICD10-CM) – Schnarchen
  • G47.8 – UARS / Upper Airway Resistance Syndrome
  • G47.31 – OSAS / Obstructive Sleep Apnea Syndrome

ICD-11

  • MD11.Y – Other specified abnormalities of breathing
  • 7A41 – Obstructive sleep apnoea

2.2.2 Kontra-Indikationen und Ausschlussgründe

Es gibt

  • absolute Ausschlussgründe zur Nutzung der App, zur Durchführung der Übungen

und

  • relative Kontraindikationen.

Der Unterschied liegt darin:

  • absolute Ausschlussgründe: bei Vorliegen dieser Erkrankungen & Symptomatiken kann eine schädigende Nebenwirkung und Gefährdung z.B. durch Aspirieren von Utensilien (Eindringen in den Atemtrakt) nicht ausgeschlossen werden. Diese Patientengruppe soll die SchnarchFrei-Übungen gar nicht oder zumindest nicht unbeaufsichtigt, ohne professionelle Begleitung und Anwesenheit eines/r Logopäd*in durchführen!
  • relative Kontraindikation: von dieser Patientengruppe kann SchnarchFrei sehr wohl unbedenklich angewandt werden, es ist jedoch kein positiver Effekt und Wirkzusammenhang zwischen den Übungen und der Grunderkrankung zu erwarten, da die Grunderkrankung nicht auf der somatischen Ursache, die SchnarchFrei behandelt, fußt. Somit kann SchnarchFrei bei dieser Erkrankungsgruppe keine Besserung oder Linderung in Aussicht stellen.

Kontraindikation:

  • Absolute:
    • Personen mit einer neurologischen Störung, Beeinträchtigung oder Behinderung im Mund-Hals-Rachen Bereich: Lähmungen, Paresen, anhaltende Schlaganfall-Symptomatik, sonstige neurologische Erkrankungen.
    • Patienten mit einer neurogenen oder organischen Schluckstörung (Dysphagie).
    • mentale, kognitive, intellektuelle Beeinträchtigung oder Behinderung oder Minderung der sinnlichen Wahrnehmung: Mangelintelligenz, intellektuelle Retardierung, Berauschung durch Substanzeinwirkung (Alkohol, Drogen, Medikamenten-Nebenwirkung, die die sinnliche Wahrnehmung mindern oder ausschalten), unbehandelte psychiatrische Erkrankung aus dem schizophrenen Formenkreis.
  • Relative:
    • alle Schlafstörungen, die auf keiner organischen Muskelschwäche im oropharyngealen Trakt (Mund-Hals-Rachen) beruhen: Insomnien, nicht-organische Schlafstörungen, Restless Legs Syndrome, zentrale Schlafapnoen, schlafbezogenes Hypoventilations-Syndrom, Cheyne-Stokes-Atmung. Da die Grundursachen dieser Erkrankungen nicht im HNO-Bereich liegen, ist keine positive Beeinflussung durch logopädische Übungen zu erwarten.

Disclaimer

SchnarchFrei kann nicht bei jenen Schlafstörungen helfen, die nicht auf eine muskuläre Gewebeschwäche im Mund-Hals-Rachen-Raum (oropharyngeale organische Insuffizienz) zurückzuführen sind, wie z. B. Insomnien, nicht-organische Schlafstörungen, Restless Legs Syndrom, zentrale Schlafapnoen, schlafbezogenes Hypoventilations-Syndrom, Cheyne-Stokes-Atmung und andere. Logopädische Übungen zeigen hier keine positive Wirkung oder Linderung der Symptome.

Wenn Sie an einer dieser Schlaferkrankungen leiden, besprechen Sie die Anwendung von SchnarchFrei mit Ihrem behandelnden Arzt oder Schlafmediziner.

Bei manchen Übungen besteht bei zu hastiger, unvorsichtiger Durchführung die Gefahr, dass eventuell Utensilienteile in den Atemtrakt gelangen können, bitte beachten Sie die Anweisungen zu den Übungen genau.

Warnhinweise

Bei manchen Übungen besteht bei hastiger, unvorsichtiger Durchführung die Gefahr von Aspiration von Utensilienmaterial (Eindringen in den Atemtrakt: Kehlkopf, Luftröhre, Lunge).

Verhinderungsmaßnahme: um dies vorzubeugen, werden bei den einzelnen Übungen Warnhinweise mit Vorsichtsmaßnahmen angezeigt.